Chronik der Gemeinde

Bockhorn liegt etwa 7 km östlich der Kreisstadt Erding, genau in der Mitte des Landkreises und umfasst 47 qkm. Das Gemeindegebiet mit seinen fruchtbaren Böden und seinem Wasserreichtum gehört zu den frühest besiedelten Gebieten. Das erste Volk, dessen Name uns noch bekannt ist, waren die Kelten um 500 v.Chr..

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Ortsschild von Bockhorn heute

Letzte Spuren von dem Kulturvolk das rund ein halbes Jahrtausend europäische Geschichte prägte, finden wir auch heute noch in den Namen unserer Heimatflüsse (Strogn, Sempt, Vils, Isen, Isar, Inn).

Im Bockhorner Gemeindegebiet finden sich Spuren der Kelten bei Papferding, wo die Reste einer keltischen Viereckschanze zu erkennen sind. Die Kelten verloren ihre Selbstständigkeit etwa um 15 v. Chr., als Rom sein Reich bis hin zur Donau ausbreitete und die neue Provinz Raetien dem römischen Weltreich eingliederte und besiedelte.

Nach dem Niedergang des ,,Römischen Reiches“ und dem Ende der Völkerwanderung setzte eine neue Siedlertätigkeit ein. In den Ortsnamen spiegelt sich diese Besitzergreifung wieder. So weisen vor allem die ,,-ing“ Orte auf die frühen Siedlungen der ,,Bajuwaren“ hin. Im Gemeindegebiet von Bockhorn ist dies besonders an der Strogn und ihren Seitenbächen der Fall. Genauere historische Spuren sind aber erst im frühen Mittelalter auszumachen.

Der Name des heutigen Bockhorn hat weder mit Bock noch mit Horn etwas zu tun. Die älteste Schreibweise ,,Paccharun“ begegnet uns zum ersten Mal im Jahre 926 und bedeutet, dass Leute am Bach, die ,,Bacherer“ hier siedelten. Erst im Lauf der Zeit ist die Form Bockhorn amtlich festgeschrieben worden, ganz im Gegensatz zur mündlichen Überlieferung, die den Ort nach wie vor ,,Bocking“ nennt. Schon 1315 ist Bockhorn (Pachorn) mit den Filialen Kirchasch, Hecken, Salmannskirchen, Grünbach und Tankham als Pfarrei geführt.

Die früher gotische Kirche in Bockhorn wurde im Jahr 1712 abgerissen. An ihrer Stelle wurde 1723 die weiträumige Barockkirche errichtet, die mit ihrem mächtigen 36 Meter hohen Turm weit in das Land hinausgrüßt. Die Kuppel des Turmes stammt aus dem Jahre 1778, da die Ursprüngliche durch einen Blitzschlag zerstört worden war.

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Eine Grusskarte aus Bockhorn zeigt den Ort um 1901

Bockhorn blieb wohl immer ein mehr oder weniger stilles Pfarrdorf. Zu größerer Bedeutung kam dagegen Riedersheim als Edelsitz und spätere Hofmark. Auch die anderen Namen der zum früheren Gemeindegebiet gehörenden Orte finden sich schon recht früh in alten Grundstücksurkunden. So wird Aurlfing um 890 als Urolfingen erwähnt, auf Bergarn weist um 1660 der Name Pergan hin, Deimling leitet seinen Namen von einem Timo ab. Auf Emling deutet 818 in einer Schenkungsurkunde der Name Emilo hin. Schon 778 wird über Haselbach damals Hasalpah berichtet, dass es ein romantisches Kirchlein besitzt. In einer Tauschurkunde von 957 taucht der Name Hoiccha, heute Hecken auf. Eine ganze Reihe von Urkunden befinden sich ab 976 von Ober- und Unterstrogn in den Archiven.

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Gemeindewappen

Mit Wirkung vom 1.1.1972 wurden die Gemeinden Bockhorn, Eschlbach, Grünbach und Salmannskirchen zur neuen Gemeinde Bockhorn zusammengelegt. Von diesen Gemeinden führten Bockhorn und Grünbach eigene Wappen, die durch die Zusammenlegung untergegangen sind. Der Inhalt des heutigen Wappens setzt sich zusammen aus dem Silberhorn des im Mittelalter in Grünbach ansässigen Geschlechts der Kraft von Grünbach und dem Wellenbalken als Flusssymbol für die Strogn, die durch das Gemeindegebiet fließt.

Die Gemeinde Bockhorn hat bis heute seinen ländlichen Charakter nicht verloren. Die dazugehörenden Ortschaften wurden durch neu geschaffene Wohnsiedlungen zwar immer größer, dennoch blieb die Bebauung überschaubar. Die Einwohnerzahl erhöhte sich von 2224 Einwohnern im Jahr 1963 (damalige Gemeinden zusammen), 2450 Einwohner 1980, auf jetzt 3347 Gemeindebürger (Stand 1.3.2002).

In den letzten Jahren entstanden auch Gewerbegebiete zwischen Bockhorn und Mauggen, sowie in Richtung Grucking. Dabei mussten wir auch Abschied von unserem Lagerhaus in Bockhorn nehmen, das vor kurzem bei Unterstrogn neu errichtet wurde.

Momentan erhält Bockhorn im Rahmen eines Förderprogrammes ein neues Gesicht. Der Verlauf der Hauptstraße durch den Ort wurde verändert, dadurch wurde der Bau eines neuen Rathauses (das Alte war mittlerweile viel zu klein) ermöglicht. Außerdem war die Verlegung des Kriegerdenkmals nötig, da sich das bisherige Denkmal dort befand, wo jetzt das Rathaus steht. Die neue Gedenkstätte befindet sich heute hinter dem Rathaus am Weg zum geplanten Friedhof.

In der Ortsmitte, die sich in den nächsten Jahren auch noch verändern soll, befindet sich die Grundschule, die zur Zeit 8 Klassen mit 172 Schülern beherbergt. Der große Anbau der Schule wurde im Mai 1994 eingeweiht.

Bereits 1975 wurde die Schulturnhalle gebaut, dadurch bestand endlich auch die Möglichkeit für den Breitensport etwas zu tun. 1976 wurde der SV Bockhorn gegründet, der vor allem Gymnastik für jede Altersgruppe anbietet. Er feierte am 7.7.2001 sein 25-jähriges Bestehen und hat als größter Verein der Gemeinde derzeit 515 Mitglieder.

1990 wurde das Pfarrheim und der Kindergarten an der Heckener Straße fertiggestellt. Der Kindergarten beherbergt momentan 6 Gruppen mit insgesamt 136 Kindern. Außerdem wird im Kindergarten ab heuer eine Mittagsbetreuung für Schulkinder angeboten.

DasPfarrheimwirdintensivgenutzt,seies für Veranstaltungendes Pfarrgemeinderates, Kirchenchors,Rhythmus- und Kinderchors, Mutter-Kind-Gruppen usw.. Es ist aber auch die Heimat unserer KLJB Bockhorn, die dort regelmäßig ihre Gruppenstunden abhält und bei Pfarrfesten und Adventsingen großzügig bei der Bewirtung hilft.

Regelmäßiger Gast im Pfarrheim ist jedes Jahr vor Ostern die Theatergruppe Bockhorn mit ihren Aufführungen, die bei der Bevölkerung großen Anklang finden.

Nicht vergessen sollte man, dass – wie in Bayern üblich – alle 5 Jahre ein Maibaum aufgestellt wird. Unter tatkräftiger Zusammenarbeit des Stopselclubs und der FFW Bockhorn wurde zuletzt am 1.5.2014 unser weithin sichtbarer Maibaum aufgestellt.

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Bockhorn aus der Luft

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